
Das Geschäftsjahr 2024
WWZ steigert das betriebliche Ergebnis auf CHF 45,4 Mio. Der Konzerngewinn steigt um 24 % auf CHF 51,7 Mio. Das Marktumfeld 2024 war geprägt von einer weiteren Stabilisierung der Energiemärkte. Während im Segment Elektrizität der Umsatz preis- und mengenbedingt zurückging, blieben die Erlöse im Telekomgeschäft stabil. Bei der CO₂-neutralen Fernwärme und -kälte verzeichnet WWZ ein zweistelliges Wachstum. Dank einer Vergleichszahlung aus einem Rechtsstreit mit einem Stromlieferanten profitieren die Stromkundinnen und -kunden in der Grundversorgung von zukünftigen Tarifentlastungen. Die Zuger Unternehmensgruppe erhöht die Dividende von CHF 33 auf 40 pro Aktie.
Gutes Ergebnis dank höherem Bruttoertrag
Die WWZ-Gruppe blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. EBIT und Konzerngewinn liegen deutlich über dem Vorjahr. Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen beträgt CHF 299,4 Mio. (Vorjahr CHF 338,1 Mio.). Der Umsatzrückgang ist hauptsächlich auf das Segment Elektrizität zurückzuführen, bei welchem die Erlöse aufgrund niedrigerer Energiepreise und eines geringeren Absatzes sanken. Die Erlöse im Segment Telekom blieben stabil, das Segment Übrige verzeichnete aufgrund des Ausbaus der Wärmeverbunde ein Wachstum. Die Beschaffungskosten haben sich um 29,1 Prozent auf CHF 123,7 Mio. reduziert. Darin enthalten ist eine einmalige Kostenminderung von CHF 50,0 Mio. Der Bruttoertrag konnte massgeblich aufgrund der Vergleichszahlung von Alpiq gegenüber dem Vorjahr um CHF 12,1 Mio. auf CHF 175,7 Mio. erhöht werden. Die Betriebskosten stiegen im Berichtsjahr um rund CHF 4,2 Mio. aufgrund von Mehraufwänden für die Erfüllung der regulatorischen Vorgaben, höheren Kosten für die Netze, Investitionen in die IT-Sicherheit und wegen Vorinvestitionen in die Wachstumssparten. Die Abschreibungen bewegten sich mit CHF 59,7 Mio. leicht über dem Vorjahr. Der EBIT erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von CHF 38,9 Mio. auf CHF 45,4 Mio. Alle Segmente haben zum EBIT-Wachstum beigetragen. Der Konzerngewinn der WWZ-Gruppe stieg gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent auf CHF 51,7 Mio. Der Beitrag aus den Beteiligungen und Kapitalanlagen war auch 2024 sehr positiv und führte zu einem Finanzergebnis von CHF 12,9 Mio.
Der Umsatz im Segment Elektrizität reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent. Der Energieabsatz lag mit 679 GWh rund 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau, wobei der Rückgang bei den Marktkunden zu verzeichnen war. Der Stromabsatz in der Grundversorgung war 2024 trotz des zunehmenden Eigenverbrauchs von dezentral produziertem Strom seitens der Kundinnen und Kunden stabil. Auch tiefere Energiepreise haben zum Umsatzrückgang beigetragen. Das Segment Elektrizität profitierte einerseits von der positiven Beilegung eines Rechtsstreits, andererseits sind im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr Aufholeffekte weggefallen. Netto resultiert ein betriebliches Ergebnis von CHF 34,9 Mio., im Vergleich zu 32,1 Mio. aus dem Vorjahr.
Im Segment Telekom blieb der Nettoerlös mit CHF 72,7 Mio. stabil. Auch die Anzahl Services konnte WWZ mit 163'372 insgesamt auf Vorjahresniveau halten, wobei die Zahl der Mobile Abos deutlich gesteigert und damit der Rückgang bei den Festnetzanschlüssen kompensiert werden konnte. Die Vorbereitungen für die Umsetzung der neuen Beschaffungsstrategie führten auch im Berichtsjahr zu hohen Betriebskosten, insbesondere im IT-Bereich. Die Beschaffung wird im Jahr 2025 neu ausgerichtet, was nach erfolgter Umsetzung ab 2026 zu wesentlichen Kosteneinsparungen führen wird. Trotz der projektbedingten Zusatzkosten konnte WWZ das betriebliche Ergebnis mit CHF 6,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr leicht steigern.
Im Segment Übrige werden im Wesentlichen die Bereiche Fernwärme, Erdgas und Wasser geführt. Der Nettoerlös stieg gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf CHF 94,1 Mio. Der Haupttreiber für das Umsatzwachstum waren der Zubau von Fernwärme und ein anhaltendes Wachstum bei der Elektromobilität. Die Erlöse aus dem Bereich Gas lagen aufgrund tieferer Gaspreise unter dem Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis konnte um CHF 3,3 Mio. auf CHF 1,4 Mio. gesteigert werden. Mit dem langfristigen Ausbau der CO₂-neutralen Fernwärme leistet WWZ einen grossen Beitrag zur Dekarbonisierung im Kanton Zug. Aufgrund der grossen Vorleistungen erwirtschaftet die Fernwärme im Aufbau nach wie vor noch keine Gewinne.
Hohe Investitionen in den Fernwärmeausbau und in den Netzausbau
Die Versorgungsinfrastruktur wird laufend erneuert und ausgebaut. WWZ hat im Berichtsjahr CHF 92,6 Mio. hierfür investiert. Investitionsschwerpunkte waren die Elektrizität mit CHF 21,6 Mio., die Fernwärme und Sektorkopplung mit CHF 33,8 Mio. sowie Investitionen von CHF 22,5 Mio. in die Telekominfrastruktur. Um den steigenden Anforderungen an die Netze durch die dezentrale Stromproduktion gerecht zu werden, verstärkt WWZ die Ressourcen in der Netzplanung und im Netzausbau. Den Ausbau der Wärmeverbunde Ennetsee und Circulago hat WWZ 2024 weiter vorangetrieben. Mit der Energiezentrale Unterfeld konnte WWZ das Herzstück des Wärmeverbunds Circulago in Betrieb nehmen. Die Energiezentrale verknüpft eine ganze Reihe von verschiedenen Energietechnologien. WWZ baut das Fernwärmenetz weiter aus und realisiert in Steinhausen einen weiteren zukunftsorientierten Wärmeverbund. WWZ leistet mit der Fernwärme im Kanton Zug und mit der Substitution von fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energien einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung. Die Sachanlagen betrugen per Abschlussstichtag CHF 830,4 Mio. Die Anlagen sind vollständig mit Eigenkapital gedeckt, das auf CHF 967,4 Mio. stieg. Die Eigenkapitalquote beträgt 70,8 Prozent. Im Sommer hatte WWZ eine Anleihe über CHF 100 Mio. mit einer Laufzeit von 14 Jahren aufgenommen und an der SIX Swiss Exchange kotiert. WWZ weist per Stichtag eine Nettofinanzposition von CHF 62,4 Mio. aus.

Beilegung Rechtsstreit und langfristiger Vertrag für den Bezug von Strom aus Wasserkraft
WWZ konnte mit der Energielieferantin Alpiq im November 2024 in einem Rechtsstreit einen Vergleich erzielen. Dieser Vergleich kommt mehrheitlich den Stromkundinnen und -kunden zugute, welche über zukünftige Tarifentlastungen davon profitieren. Gleichzeitig mit der Einigung hat WWZ mit Alpig einen langfristigen Vertrag für den Bezug von Strom aus Schweizer Wasserkraft abgeschlossen. Damit stärkt WWZ die Strombeschaffung aus einheimischer erneuerbarer Energie nachhaltig.
Fit für die Zukunft
WWZ hat in den letzten zwei Jahren in die Führungsweiterbildung und in Kulturmassnahmen investiert sowie die Anstellungsbedingungen modernisiert. Ziel ist es, die Arbeitgeberattraktivität weiter zu stärken, um die benötigten Fachkräfte zu rekrutieren und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zudem verbessert WWZ laufend die Prozesse. In der Geschäftsleitung gab es mit den Neubesetzungen des CFO und des Bereichsleiters Netze zwei Mutationen.
Ausblick
Unsicherheiten bleiben aufgrund der geopolitischen Situation und des Marktumfelds bestehen. WWZ rechnet auf Gruppenstufe für das laufende Jahr operativ mit einem stabilen Ergebnis, welches infolge des Wegfalls von Einmaleffekten im Elektrizitätssegment jedoch unter dem sehr guten Abschluss 2024 liegen wird. WWZ erwartet eine anhaltend solide Nachfrage in allen Geschäftsbereichen und ein weiterhin hohes Wachstum in der Sparte Wärme und Kälte sowie bei der Elektromobilität. Für das Jahr 2025 steht im Telekomgeschäft die Implementierung der neuen Beschaffungsstrategie an. Dies führt zu projektbedingten Einmalkosten und bei sonst stabilem Geschäft zu einem etwas tieferen Jahresergebnis. Nach erfolgreicher Umsetzung der Beschaffungsstrategie ab 2026 erwartet WWZ signifikante Kosteneinsparungen und einen gesteigerten EBIT aus dem Telekomgeschäft. Bei der Fernwärme erwartet WWZ mit dem planmässigen Ausbau ein zweistelliges Umsatzwachstum und ein weiter steigendes Betriebsergebnis. WWZ plant auch im Jahr 2025 mit CHF 90 bis 100 Mio. Investitionen. Aufgrund der planmässigen Entwicklung der Wachstumsbereiche und der soliden Finanzierung strebt WWZ auch für das nächste Geschäftsjahr eine höhere Dividende von 40 Franken pro Aktie an.